Nationalpark Durmitor und Žabljak, Montenegro

Auf dem Weg in den Norden zum Durmitor Nationalpark machten wir noch einen (vermeintlich) kurzen Umweg zum Kloster Ostrog. Das Kloster ist in die Felsen eingebaut. Um dort hinzugelangen schlängelt sich eine enge Bergstraße empor. Gegenverkehr ist hier eher ungünstig und es ist teilweise sehr abenteuerlich aneinander vorbei zu kommen.

Pilgerstätte Kloster Ostrog

Endlich am Kloster angekommen mussten wir feststellen, dass dies eine Pilgerstätte für orthodoxe Christen ist. Schon vor dem Eingang zum Kloster campierten unzählige Menschen auf Wolldecken. Wir kamen nur bis in den Eingangsbereich, denn eine riesige Menschenschlange führte bis zum eigentlichen Kloster im Felsen, welches man vom Eingang noch nicht mal sehen konnte. Es war seltsam als Tourist in Mitten der Gläubigen zu stehen und so machten wir uns wieder auf zurück zum Auto und weiter Richtung Nationalpark.

Leider gab es auf den zwei einzigen Bergstraßen, die zur „Autobahn“ Richtung Nationalpark führen jeweils schwere Unfälle und beide waren gesperrt. So wie es aussah für die nächsten Stunden oder sogar bis zum nächsten Tag. Also mussten wir die enge Bergstraße wieder zurück fahren bis wir an einer anderen Stelle auf die „Autobahn“ konnten. Fast eine Stunde Umweg aber immer noch besser als dort womöglich übernachten zu müssen.

Auf der Fahrt Richtung Nationalpark wurde unser Eindruck von Montenegro weiter bestätigt. Wo man hinschaut eine wunderschöne Berglandschaft und je näher wir dem Nationalpark kamen, desto schöner wurde es.

Žabljak / Nationalpark Durmitor

Später als geplant kamen wir an unserem präferierten Campingplatz am Rande der Stadt Zabljak, dem besten touristisch erschlossenen Bergdorf im Durmitor Nationalpark, an. Wir hatten jedoch Glück und ein Plätzchen war noch für uns frei 🙂 Der 70-Jährige Besitzer konnte deutsch, da er früher mit einer Deutschen verheiratet war und sogar eine Weile in Deutschland gelebt hat. Zur Begrüßung gab es erstmal einen selbst gebrannten Schnaps. Damit ließ sich das Zelt noch besser aufbauen 😉 Der Campingplatz lag wunderschön auf einer Anhöhe mit einem atemberaubenden Bergpanorama. Mangels Lichtsmog wurden wir nachts mit einem tollen Sternenhimmel belohnt. Das hat die kühleren Nächte in den Bergen besser aushalten lassen. 🙂

Wandern zum Jablan See

Unsere erste Tour sollte zum Einstieg zum schwarzen See gehen, allerdings sind wir beim Losgehen auf den Campingplatzbesitzer getroffen, welcher uns eine Wanderung zum Jablan See empfohlen hat. Mit einer Länger von ca. 9km und 400 Höhenmetern auch durchaus machbar. Und es hat sich tatsächlich sehr gelohnt. Die Route war im Gegensatz zu Kroatien auch sehr gut beschildert und somit war der Weg in Kombination mit Komoot sehr gut zu finden. Zuerst ging es verhältnismäßig flach durch wunderschöne Wälder. Der Pfad wurde dann steiler und steiler bis wir schließlich eine Hochebene erreicht haben über welcher wir zu unserem Ziel, dem See, gelangten.

Wandern zum Schwarzen Seen

Am zweiten Tag haben wir dann die geplante Wanderung vom Vortag nachgeholt. Das hat von der Länge auch ganz gut gepasst, da wir für den Nachmittag den Durmitor Ring entlang fahren wollten. Aber dazu später mehr.

Die Wanderung selbst ist wie gesagt recht einfach und schön angelegt. Sie führt um den scharzen See, welcher je nach Jahreszeit und Waserstand auch aus zwei Seen bestehen kann. An zwei Stellen geht es kurz etwas steiler hinauf bzw. hinab. Hier ist, wenn auch nicht unbedingt nötig, als Hilfe aber auch ein Seil befestigt. Die Aussicht über den See auf die Berge ist spektakulär und lohnt sich auf jeden Fall.

Ringstraße durch den Nationalpark

Statt zu Fuss ging es jetzt mit unserem Bus weiter. 78 Kilometer und es hieß wir bräuchten etwa 3-4 Stunden dafür. Wir haben auch bald verstanden warum. Neben zahlreichen Aussichtspunkten, die zum Anhalten eingeladen haben, hat auch die Straße einfach kein schnelleres Tempo zugelassen. Viele Schlaglöcher und so schmal, dass sie eigentlich eher als Einbahnstraße geeignet gewesen wäre. Aber natürlich durfte sie in beide Richtungen befahren werden. Keine Ahnung wie oft Sabine neben mir aufgeschrien hat 😉

Irgendwann stand auf einmal ein komischer Typ auf der Straße und wollte jeweils 5€ Eintritt für den Park von uns. Wir hatten zwar gelesen, dass es anscheinend 3€ Eintritt kostet, der Typ machte aber irgendwie nicht den Eindruck als wäre er offiziell. Keine Uniform oder ähnliches, blutige Fingerknöchel, nur die Tickets haben einigermaßen echt ausgesehen. Wir haben mangels Alternativen dann gezahlt. Später, bei einer weiteren Kontrolle durch einen nicht weniger unglaubwürdigen Typen, hat dieser die Tickets dann auch akzeptiert.

Die Fahrt lohnt sich trotz aller heiklen Momente aber sehr. Unfassbar wie wunderschön und abwechslungsreich die Landschaft im Nationalpark ist.

Tara Schlucht

Auf unserem Weg zu unserer nächsten Station haben wir einen kleinen Umweg in Kauf genommen, um uns die Tara Schlucht und insbesondere die Brücke darüber noch anzusehen. Der Abstecher hat sich gelohnt, nebst der Brücke sind wir so auch durch einen Großteil der imposanten Schlucht gefahren.

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Eine Antwort

  1. Carmen Coupe sagt:

    Traumhaft

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